Eine Persönlichkeit geht: Zum Abschied unseres 1. Vorsitzenden Eckehardt Fritz

Liebe Eintrachtler:innen und Mitglieder:innen,

aus einem Gedicht von Heinrich Heine stammt der Satz: Man schreibt nicht so ausführlich, wenn man Abschied gibt. ich denke, das gilt auch fürs reden: Man redet nicht so ausführlich, wenn man den Abscheid gibt – oder wie in meinem Fall – nimmt.
Aber ein paar Worte muss ich euch doch sagen, heute, da ich mein Amt als 1. Vorsitzender niederlege. Moment mal – mein Amt niederlegen? Das hört sich zu steif an. Das passt nicht zum Verein. Also anders: heute, da ich meinen Rücktritt erkläre. Nein, Rücktritt erklären – das klingt nach Politik.
Ich will das Kind einfach beim Namen nennen und sage: Ich gehe. Gehen passt am besten, glaube ich. Nicht zuletzt, weil ich schon während meiner Amtszeit immer wieder mit dem Wörtchen gehen zu tun hatte. Ich will es erklären:
Es fing schon beim Eintritt an. 1964 bin ich dem Verein ins Netz gegangen.
1965 bin ich zum 1. Kassier des Vereins gewählt worden, meine damalige Freundin war anfangs nicht begeistert. Und wenn es auf unseren Vereinsfesten und -sitzungen sehr spät wurde, ist sie mir fast an den Kragen gegangen. Zum Glück habe ich sie immer wieder besänftigen können und alles ist gut gegangen wie ihr wisst. Es hat nicht lange gedauert, bis sie auch sonntags zu den Fußballspielen mitgegangen ist.
Dann im Jahr 1976/77 bin ich zu eurem 1. Vorsitzenden gewählt worden. Da ist sie fast an die Decke gegangen. Natürlich nicht im Ernst gemeint.
Im Grunde war sie stolz darauf und bereit wie ich, mit unserem Verein durch Dick und Dünn zu gehen.
[…] Es folgte ein Überblick zu den Meilensteinen, insbesondere der finanzielle Kraftakt des Baus des Vereinsheims, das schließlich 2008/2009 komplett abbezahlt war.
Liebe Eintrachtler:innen, es war eine tolle Zeit! Ich war fast immer glücklich und stolz, euer 1. Vorsitzender zu sein. Ich gehe nicht gerne, nur damit ihr es wisst! Es geht mir sogar ziemlich gegen den Strich. Und um ganz ehrlich zu sein: Es geht mir an die Nieren. Aber 56 Jahre 1. Kassier und 46 Jahre 1. Vorsitzender sind wirklich genug. Dass Du lieber Bernd den 1. Vorsitz und Du lieber Tobias den 2. Vorsitz übernehmt, macht mir den Abschied wesentlich leichter. Schließlich kann ich so ganz sicher sein, dass es mit dem Verein vorangeht. Wenn ihr möchtet, stehe ich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem habt ihr ein tolles Vorstandsteam, das auch mich immer so toll unterstützt hat. Danke an euch alle für euer Vertrauen. Ich übergebe einen Verein, dem es finanziell gutgeht.
Und jetzt ahnt ihr es schon: Ich gehe jetzt wirklich. Ich meine, von der Bühne, um mit euch noch ein wenig Abschied zu feiern. Euch allen und dem Verein alles erdenklich Gute für die Zukunft.
Euer Ecki