Der Geräuschpegel der heimischen Trainerbank und Fans war ein untrügliches Zeichen für den Gemütszustand des SC Urbach. Je engagierter die Eintracht auf den Ausgleich drängte, desto ruhiger wurde es. Ging es doch um viel: Als Tabellenführer in den letzten Spieltag gestartet, konnten die Schwarz-Weißen mit einem Unentschieden die Meisterschaft perfekt machen. Zunächst lief auch alles nach Plan: Bereits in der 6. Minute ging Urbach durch ihre zuverlässige Goalgetterin Leonie Dieterich in Führung. Es war bereits ihr 25. Treffer in dieser Saison – genug für die Torjägerkanone in der Bezirksliga Stuttgart/Rems-Murr.
Erst kurz nach Wiederanpfiff folgten standesgemäß Treffer zwei und drei, weil die Eintracht nicht konsequent gegen schnelle und technisch versierte Kickerinnen verteidigen konnte. Wie so oft bäumte sich das Göktas-Team aber entschlossen auf und setzte Urbach trotz des recht großen Rückstands mächtig unter Druck. Lohn der Mühen war ein sehenswerter Fernschuss von Julia W. unter die Latte zum 1:3. Susi setzte noch einen drauf und entwischte den Abwehrspielerinnen, plötzlich stand es nur noch 3:2 für den Titelaspiranten. Die letzte Viertelstunde war ein Powerplay der Gäste, denen man es zutraute, noch den Ausgleich, wenn nicht sogar mehr, zu schaffen. Und so zitterten sich der Tabellenführer und seine Fans zum Sieg und feierte anschließend umso ausgelassener die Meisterschaft.
Phasenweise mehr schlecht als recht haben die Eintracht-Frauen ihr für diese Saison letztes Spiel vor heimischer Kulisse gestaltet. Am Ende wurde es aber ein überzeugender 5:2-Sieg gegen das Schlusslicht Zuffenhausen, da sich das Team in der zweiten Halbzeit berappelte und nach einem 1:2-Rückstand zur Pause noch viermal zeigte, wer in der Tabelle zurecht weiter oben steht. Kurioserweise verweigerten die Gäste kurz vor Schluss, das Spiel ordentlich zu Ende zu bringen, da sie sich vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten. So blieb dem Mann in schwarz nichts anderes übrig, als die Partie in der 83. Minute abzupfeifen.
Es begann zunächst vielversprechend: Julia B. nutzte einen hoch vors Tor geschlagenen Ball und köpfte gegen die Laufrichtung der Torhüterin zur Führung (3. Minute). Die Eintracht trug auch in der Folgezeit Angriff um Angriff vor, doch das Sicherheit gebende 2:0 wollte nicht fallen. Die Gäste, beschränkt in ihren spielerischen Mitteln, schafften es kaum, mal mit mehr als zwei Leuten ins gegnerische Feld vorzudringen. Völlig unverständlich war daher der Ausgleichstreffer (36. Minute), für noch mehr Kopfschütteln sorgte die 2:1-Führung von Zuffenhausen zur Pause (43. Minute). Die Defensive der Heimelf gab beides Mal keine gute Figur ab. Beim Pausentee appellierte Susi daran, das Spiel beim Wiederanpfiff endlich mit Ernsthaftigkeit anzugehen. In der 48. Minute hätte der Ausgleich glücken können, Matze verschoss jedoch ungewohnterweise einen Foulelfmeter. Sarah machte es in der 53. Minute besser und schloss eine weit vors Tor getragene Flanke von Julia B. mit einem satten Schuss gekonnt ab. Nun kehrte etwas Ruhe ein, Susi schob zehn Minuten später Sarahs Pass in die Tiefe zur 3:2-Führung ein. Spätestens nach Matzes sehenswertem Freistoßtor (65. Minute) zum 4:2 waren die Verhältnisse wieder zurechtgerückt. Eine Viertelstunde vor Schluss durfte Torspielerin Pam in ihrem letzten Heimspiel ihrer Karriere einen erneut klaren Foulelfmeter sicher verwandeln. Der Rest ist bekannt: Absteiger Zuffenhausen ließ jede Sportlichkeit vermissen und ging kurz vor Schluss plötzlich geschlossen vom Platz.
Mai 15
18
Die erste Mannschaft des SVE hat am Wochenende gegen die TSVgg Plattenhardt II den Kürzeren gezogen. Gut eingestellt ging die Mannschaft von Beginn an engagiert zu Werke und konnte sich eine 2:0-Führung erspielen. Doch die sehr griffig auftretenden Gäste wehrten sich. Nach dem Anschlusstreffer (25.) erhöhte Plattenhardt minütlich den Druck, der SVE hatte Probleme, sich zu befreien. Der Ausgleich fiel noch vor der Pause. Nachdem die SVE-Abwehr einen Angriff nicht konsequent genug klären konnte, traf Plattenhardt zum Ausgleich. Eintracht schüttelte sich kurz und begann dann, die Flucht nach vorne anzutreten. Mehrfach konnte man sich gefährlich vor das Gästetor spielen, ließ aber teil beste Chancen liegen. Nach der Pause zog Plattenhardt der Eintracht schnell den Zahn. Bis zur 50. Minute stellten die Gäste auf 2:4, nach 69 Minuten stand es 2:5. Jetzt kam bei der Eintracht noch einmal das Feuer zurück, wieder kam die Mannschaft zu guten Möglichkeiten und schlussendlich zum Anschluss durch Francheschilli, der eine Vorlage von Reichert verwerten konnte. Doch die Freude währte noch kurz. Die Gäste drehten noch einmal auf, am Ende der Partie fiel die Eintracht regelrecht auseinander und kassierte noch drei Tore innerhalb von 180 Sekunden.
Beim Dauerrivalen Spvgg Feuerbach mussten die Eintracht-Frauen drei Punkte liegen lassen. Die Gastgeberinnen spielten sich bereits zur Pause einen 3:0-Vorsprung heraus – diese Bürde erwies sich letztlich als zu groß, obwohl die Gäste Anfang der zweiten Hälfte eine furiose Aufholjagd starteten und zwischenzeitlich auf 3:2 herankamen. Der positive Elan wurde schnell wieder im Keim erstickt – durch ein vorentscheidendes 4:2 aus Feuerbacher Sicht. Das letztliche 5:2 war in dieser Höhe unverdient.
Doch der Reihe nach: Feuerbach spielte von Anfang an nicht in der Manier eines souveränen Tabellenzweiten, sondern konnte sich ohne richtig Fußball zu spielen, auf die torgefährliche Stürmerin Frauke Müller verlassen, die allein in der Lage ist, ein Spiel zu entscheiden. Bevor diese in der 27. Minute zuschlug, gelang Julia Wojcik mit einem Sonntagsschuss in den rechten oberen Winkel das frühe 1:0 (8. Minute). Thushitha Sivayoganathan legte in der 32. Minute aus abseitsverdächtiger Situation nach. Zu diesem Zeitpunkt ließ die Eintracht eine klare und enge Zuordnung vermissen und agierte recht zögerlich. Von der Willenskraft der letzten Wochen war wenig zu sehen. Dies änderte sich in Hälfte zwei schlagartig. Der Lohn war der überfällige Anschlusstreffer durch Tanita in der 53. Minute. Es sollte noch besser kommen: Julia B. gelang zehn Minuten später das 3:2. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: In der 68. Minute folgte die kalte Dusche: Julia Wojcik gelang ein Kopfballtreffer nach Ecke. Dieser Dämpfer brach den Gästen das Genick. In der Schlussminute noch der unnötige Elfmeter zum 5:2, dann war Schluss in diesem durchwachsenen Spiel, in dem die Eintracht in Hälfte eins mit zu wenig Ernst bei der Sache agierte und Feuerbach ohne Mühe die Vorentscheidung herbeiführte.
Die Herren des SV Eintracht haben in Bernhausen ein Remis erreicht. Dabei fing die Partie schlecht an. Bereits nach 20 Sekunden zappelte der Ball hinter Maisel im Netz. Ein langer Ball der Bernhausener wurde von Heller nicht energissch genug verteidigt und der durchgebrochene Stürmer netzte eiskalt zur frühen Führung. Es folgte eine Halbzeit zum Vergessen aus Sicht der Eintracht. Körpersprache, Engagement, Passspiel – es war einfach in vielen Belangen zu wenig.
In der Halbzeit fand Coach Robeller klare Worte und die Mannschaft zeigte danach ein anderes Gesicht. Die Hereinnahme von Yildiz machte sich bezahlt, der Oldie machte viele Bälle fest und zog Freistöße. Einen davon verwandelte Kimmel in herausragender Manier rechts oben in den Knick zum Ausgleich. Danach ließen die Männer in Grün leider einige Möglichkeiten liegen, ein Sieg wäre möglich gewesen. Aber auch Bernhausen war immer wieder gefährlich, scheiterte aber an der nun deutlich stabileren Eintracht-Defensive oder an sich selbst. So stand am Ende ein unter dem Strich gerechtes Remis.
Die Eintracht entpuppt sich immer mehr als Favoritenschreck: Nachdem bereits Topteam Weiler zum Stein besiegt wurde, dominierten die Grün-Weißen auch den Aufstiegsaspiranten SG Schorndorf und kletterten durch einen 2:0-Heimsieg auf Platz 5. Für die Göktas-Schützlinge war es der vierte Sieg in Folge – für Schorndorf die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen. Der Dreier ist nicht hoch genug einzuschätzen, da sich das Team an dem Tag ohne Trainer selbst managte.
Von Anfang an übte die Heimmannschaft gehörig Druck auf den Gegner aus und ließ Schorndorf nicht ins Spiel kommen. Mit einer tollen Teamleistung attackierten die späteren Siegerinnen konsequent, gingen hart in die Zweikämpfe und agierten defensiv (Matze ausnahmsweise im Tor, Julia, Beti und Theresa in der Abwehr, Julia B. und Sarah davor) und offensiv sehr stark (Melissa und Korinna zum ersten Mal im Sturm zusammen, dahinter Tanita, Stephanie, Susi und Chrissi). Jede Einzelne bot an dem sommerlichen Sonntag eine gute Leistung – nur das Tor wollte trotz Chancenplus nicht fallen. Nach der Halbzeitpause machte die Eintracht spielstark weiter und wurde endlich belohnt: Kapitänin Susi dribbelte gekonnt und schloss präzise per Flachschuss ab. Wenige Minuten später verlagerte Sarah das Spiel im Mittelfeld gekonnt nach rechts, Chrissi passte die Linie vor zu Susi, die ihre Gegnerin stehen ließ, abschloss, jedoch an der starken Keeperin scheiterte. Doch diese konnte den Ball nicht festhalten, Korinna war zur Stelle und verwertete den Abpraller zum 2:0. Schorndorf war platt und desillusioniert und zu keinerlei Gegenwehr mehr in der Lage. Mit dieser Niederlage rutschte das Team zurück auf Platz 3, während die Eintracht weiter das Feld von hinten aufrollt und sich nun auf Rang 5 vorschob. Der verbesserte Teamgeist und die gute Saisonvorbereitung machen sich nun bezahlt.
Mai 15
4
Eine durchaus schlagkräftige Truppe, ein neues taktisches Konzept, bestes Fußballwetter – die Voraussetzungen für einen Erfolg des SV Eintracht waren nicht die schlechtesten am gestrigen Sonntag. Am Ende stand jedoch ein 3:6 gegen Stetten II. Doch der Reihe nach.
Trainer Angelo Pagano verordnete seiner Equipe eine offensiv orientierte taktische Grundausrichtung, die fast von Beginn an Früchte trug. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 0:1-Rücktsand fand die Mannschaft gut in die Partie und stellte kurz nach der Halbzeit auf 3:2. Streckenweise wurden den wenigen Zuschauern sogar recht ansehnlicher Kreisligafußball geboten. Doch plötzlich schien jemand der Mannschaft den Stecker gezogen zu haben. Konditionelle Mängel offenbarten sich, Stetten kam mit relativ simplen langen Bällen immer wieder gefährlich nach vorn und zeigte sich vor der Kiste effektiv. Am Ende musste man noch froh sein, „nur“ sechs Stück gefangen zu haben. Eintracht steht damit auf dem siebten Tabellenplatz und hat 26 Punkte auf dem Konto. Nächste Woche geht es zu Bernhausen II. Anstoß ist um 13.15 Uhr.
Der Aufwärtstrend hält an: Die Eintracht-Frauen gewannen am Sonntag bei der SGM VfR Birkmannsweiler/SSV Steinach mit 4:2 und verschafften sich damit etwas Luft nach unten. Doch bevor der dritte Sieg in Serie eingefahren werden konnte, war eine Willensleistung der Göktas-Schützlinge nötig. Auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz der Heimelf geriet die Eintracht recht schnell mit einem Doppelschlag in der 30. und 31. Minute in Rückstand. Dieser Dämpfer konnte noch vor der Pause durch den Anschlusstreffer von Julia B. korrigiert werden (36. Min.). Nach abgewehrter Ecke verwertete sie die zweite Hereingabe mit einem Schuss aus dem Rückraum, der nach Torwartfehler letztlich etwas glücklich ins Tor kullerte. Nach der Pause zeigte die Eintracht ein anderes Gesicht, ging kampfbetonter in die Zweikämpfe und erarbeitet sich so den Ausgleich: Nach Matzes scharf aufs Tor gezirkeltem Freistoß köpfte Julia B. das runde Leder in die Maschen (57. Min.). Keine zwei Minuten später erkämpfte sich Susi einen Elfmeter, den Matze sicher verwandelte (59. Min.). Auf der Gegenseite war die Heimelf nicht mehr zur Gegenwehr in der Lage, zumal die Eintracht-Reihen der Eintracht kämpferisch jeden Ball vom eigenen Tor fern hielten. Besonders Beti lief mit ihrer Schnelligkeit so manchen Ball ab. Und so war es eine Frage der Zeit, bis die Eintracht mit der stark spielenden Melissa im Sturm den Sieg unter Dach und Fach brachte. In der 78. Minute gelang ihr ein sehenswerter Schuss ins rechte obere Eck. So kann‘s weitergehen!
Apr 15
28
Eintracht und Kickers kooperieren. Trainer Florian Raulf, SVE-Jugendleiterin Ellen Rieger und Kickers-Gesamtjugendleiter Guido Arnold. (v.l.n.r.)
Neue Kooperation im Jugendbereich auf der Waldau: Die Stuttgarter Kickers und der SV Eintracht Stuttgart arbeiten zukünftig im Jugendbereich zusammen. Erste Sichtungseinheiten fanden bereits statt, in der kommenden Runde geht es dann richtig los.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Pilotprojekt nun an den Start gehen können. Die Eintracht ist genau der richtige Partner dafür“, sagt Arnold, der dem Projekt eine langfristige Perspektive in Aussicht stellt. Arnold will mit den Perspektivteams in den Altersklassen 2005, 2006 und 2007 „die Breite besser erfassen, um sie an die Spitze heranzuführen“. Die Mannschaften werden unter „Eintracht-Flagge“ am WFV-Staffelbetrieb teilnehmen, regelmäßig Leistungsvergleiche absolvieren und an Turnieren teilnehmen. Ausgebildet und angeleitet werden sie von Trainern der Kickers, die Unterstützung aus Reihen der Eintracht erhalten sollen. Präsentiert sich ein Spieler besonders auffällig, wird er in den Kader der Kickers hochgezogen. „Wir arbeiten hier Hand in Hand, die Tür zu unseren Mannschaften ist immer offen“, versichert Arnold. Auch zusätzliches Talentfördertraining unter der Anleitung bestens ausgebildeter Trainer wird zusätzlich angeboten. „Für unseren Verein ist das ein großer Schritt in die Zukunft. Wir wollen die Kooperation mit Leben füllen und freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit“, sagt Rieger.
Erste Termine für die neu zu bildenden Teams stehen bereits fest. Am 28. Juni veranstaltet der SV Eintracht ein Turnier für die Altersklasse 2006, am 12. und 13. September stehen bei den Blauen die „ADM-Jugendtage“ auf dem Programm.
Die Eintracht-Adler verloren gestern klar mit 0:3 bei der Zweitvertretung des TSV Musberg. Doch Spiel und Ergebnis rückten schnell in den Hintergrund. Der gerade erst von einem Außenbandriss genesene Stürmer Phillip Carstens wurde bereits in der ersten Halbzeit so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nach einem Foul an der Strafraumkante Musbergs stürzte er schwer. Mittlerweile steht die Diagnose fest: Doppelter Schlüsselbeinbruch, die Saison für den Neuzugang ist beendet. Noch heute wird Carstens operiert.
Der SV Eintracht Stuttgart, alle Spieler, Fans und Verantwortliche wünschen Phillip Carstens auf diesem Wege nur das Beste und eine schnelle Genesung!